Jahresbericht 2020 der Feuerwehr Gangelt

Steigende Mitgliederzahlen, zunehmende Digitalisierung und zahlreiche Vegetationsbrände haben das Corona-Jahr 2020 bei der Feuerwehr Gangelt geprägt. Traditionell blicken wir in unserem ausführlichen Jahresbericht auf zahlreiche Daten, Fakten und Statistiken rund um die Feuerwehr Gangelt.

Steigende Mitgliederzahlen sowohl bei der Einsatzabteilung als auch bei den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr bekräftigen die positive Entwicklung der Feuerwehr Gangelt, selbst in Zeiten der Corona-Pandemie. Die 217 Einsatzkräfte (Vorjahr 213) wurden im vergangenen Jahr 135-mal (Vorjahr 155) per Funkmeldeempfänger und / oder Sirenen zu Einsätzen alarmiert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung der Alarmierungen um 20 Einsätze. Der Rückgang ist insbesondere darin begründet, dass die Region glücklicherweise von größeren Unwettern verschont blieb. Mit Ankunft der Pandemie
in der Gemeinde Gangelt veränderte sich die Arbeitsweise bei Einsätzen der
Feuerwehr Gangelt zusehends. Um die eigenen Einsatzkräfte zu schützen, wurden
Mund-Nasen-Bedeckungen notwendig. Oftmals mussten die Schutzmaßnahmen aber
auch verstärkt werden. Mehrere Einsätze bei COVID-19-Patienten bedeuteten
höheren Schutzaufwand und verstärkte Desinfektionsmaßnahmen. Geprägt war das Einsatzjahr 2020 zudem von mehreren größeren Wald- und Vegetationsbränden. Hierbei wurde insbesondere das am Standort Stahe stationierte Großtanklöschfahrzeug zur Unterstützung in den benachbarten Kommunen eingesetzt. Neben Großbränden in den Naturschutzgebieten De Meinweg und der Teverner Heide brannte es ebenfalls mehrfach im Naturschutzgebiet Rodebach in Mindergangelt. Bei allen größeren Einsätzen konnte die Feuerwehrleute auf die Unterstützung der befreundeten Wehren setzen.

Einrichtung und Ausstattung

Zu Beginn des Jahres 2020 ist die Feuerwehr-Einsatzzentrale (FEZ) der Feuerwehr
Gangelt vom Gerätehaus Stahe ins Gerätehaus Gangelt umgezogen. Grund hierfür
war, dass die Aufstellflächen und die räumliche Nähe zum Bauhof der Gemeinde
Gangelt deutliche Vorteile bot.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Gangelt werden künftig nicht mehr an ihren
dunkelblauen Einsatzuniformen zu erkennen sein. Die neuen Jacken und Hosen sind
sandfarben und haben gegenüber der jetzigen Schutzkleidung einige Vorteile. Rauch- und Rußpartikel sind auf der hellen
Schutzkleidung besser sichtbar.
Bislang war die Verschmutzung von
eingesetzten Trupps auf den
dunklen Uniformen kaum
erkennbar. Mit der neuen
Schutzkleidung wird nun ein
weiterer wichtiger Baustein zum
Schutz der Einsatzkräfte beschritten.

Aus-, Fort- und Weiterbildung

Aufgrund der Beschränkungen durch die SARS-COV-2-Pandemie mussten zahlreiche Präsenzlehrgänge leider abgesagt werden. Rechtzeitig vor Beginn der Pandemie endete für 13 junge Einsatzkräfte der Feuerwehr Gangelt im
Februar der erste Teil der Grundausbildung in der Freiwilligen
Feuerwehr. Der 80-stündige Lehrgang fand überwiegend in
Stahe statt. Im September wurden 9 Einsatzkräfte der
Feuerwehr Gangelt in der Absturzsicherung ausgebildet.
Insbesondere bei Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen
soll die richtige Schutzausrüstung Gefahren minimieren.
Zudem absolvierten im Oktober mehrere Teilnehmer aus
Gangelt und dem Kreis Heinsberg ein Fahrsicherheitstraining
auf dem Gelände des Aldenhoven Testing Center (ATC). Als Ersatz für die ausgefallenen Tagesseminare und Symposien wurden zahlreiche
Veranstaltungen ins Internet verlagert. So konnten Einsatzkräfte der Feuerwehr
Gangelt unter anderem an Webinaren zur Vegetationsbrandbekämpfung, zur
Kindeswohlgefährdung, zur Stabsarbeit und zur Hygiene im Feuerwehrdienst
teilnehmen.

SARS-COV-2 – Pandemie
Als am Abend des 25. Februar der erste COVID-19 Fall im Kreis Heinsberg bekannt wurde, veränderte sich auch der Alltag der Feuerwehr Gangelt schlagartig. Rund 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten unter häusliche Quarantäne gestellt werden. Der
Grundschutz konnte jedoch weiter aufrecht
gehalten werden. Insbesondere durch die
verstärkte Homeoffice Tätigkeit konnte
sogar an Werktagen eine Verbesserung der
Tagesverfügbarkeit festgestellt werden. Als Zeichen der gelebten Kameradschaft wurden die unter Quarantäne stehenden Mitglieder weiter bei Laune gehalten. Es wurden Videocalls organisiert, Carepakete verteilt und unzählige Nachrichten verschickt. Da von der häuslichen Quarantäne auch zunehmend Arztpraxen betroffen waren und
die Anzahl der positiv getesteten Menschen stetig stieg, wurde am 28. Februar in der
Dreifachturnhalle Gangelt ein Testzentrum eingerichtet. Hierbei unterstützte die
Feuerwehr Gangelt den Krisenstab, indem kurzerhand der empfindliche Hallenboden
mit Holzplatten ausgelegt wurde. Dank der
schnellen Hilfe der Einsatzkräfte aus
Gangelt, Breberen, Birgden und Stahe
konnte noch am selben Abend das DRK mit
dem Aufbau der zentralen Anlaufstelle zur
Probenentnahme beginnen. So konnte der
Betrieb am 2. März aufgenommen werden. Nur wenige Tage später ging zudem am 8. März in Birgden eine Mobile Medizinische
Versorgungseinheit (MMVe) des Deutschen Roten Kreuz in Betrieb. Anfang März spitzte sich die Lage in der Gemeinde Gangelt und im Kreis Heinsberg
deutlich zu. Mit den beiden zuvor genannten Einrichtungen konnte zwar die
medizinische Situation erheblich verbessert werden, allerdings stiegen die
Infektionszahlen deutlich an. Am 10. März wurde die
Drehleiter der Feuerwehr Gangelt zu einem kritischen
Rettungseinsatz alarmiert. Ein 42-jähriger COVID-19-
Patient aus Gangelt musste mit lebensbedrohlichem
Zustand über die Drehleiter gerettet und dem
Rettungsdienst übergeben werden. Mit Beginn des ersten Lockdowns am 18. März wurden sämtliche nicht zwingend
notwendigen Veranstaltungen und Treffen der Feuerwehren im Kreis Heinsberg
eingestellt. Dazu zählten beispielsweise Übungen, Lehrgänge und Seminare,
Dienstbesprechungen sowie alle Aktivitäten der Jugendfeuerwehr und der
Ehrenabteilung. Hierdurch sollte die Einsatzbereitschaft aufrecht erhalten bleiben.
Bereits zuvor waren die Hygienemaßnahmen im Feuerwehrdienst stark erhöht
worden.
Am 20. März war ein Todesfall in den Reihen der Feuerwehr Gangelt zu beklagen. Ein 85-jähriger Kamerad aus Hastenrath verstarb an den Folgen einer
COVID-19-Erkrankung. Auch derzeit befinden wir uns noch in einer schwierigen Situation. Der Lockdown hält weiter an und die Übungsdienste pausieren noch immer. Jedoch sind wir guter Dinge, dass der zunehmende Impffortschritt dazu führen wird, dass bald wieder Lockerungen möglich sein werden.

In unserem ausführlichen Jahresbericht finden sie auf rund 60-Seiten alle Highlights des vergangenen Jahres, eine vollständige Übersicht über die Einsätze der Feuerwehr Gangelt im Jahr 2020 sowie weitere Informationen und Bilder zu den Einheiten und Aktivitäten der Feuerwehr Gangelt.

Den ausführlichen Jahresbericht im pdf-Format finden Sie in der Rubrik Service–> Medien oder direkt hier